Niemals aufgeben – oder?

Sehr lange stand meine Überlegung an, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, neue Denkanstöße, neues Engagement zu entwickeln, die Machenschaften der Menschen auf diesem Planeten zur Jetztzeit in eine neue Richtung bewegen zu wollen. In eine Richtung, welche den Planeten für unsere Nachkommen bewohn- und ertragbar erhält. Nee nee nee, nicht, den Planeten zu ertragen, sondern Erträge auf diesem Planeten zu erzielen. Während ich noch versuche, mit mir ins Reine zu kommen, haben Idioten Brandrodung in Südamerika angezettelt (und nicht nur auf dem Zettel!), so dass der Regenwald abzufackeln droht, was in eine Klimakatastrophe gipfelt. Von den Millionen toten Tieren will ich gar nicht erst eine Debatte anfangen. Scheiß auf die Frösche, die quaken eh nur dull in die Gegend, weil sie geil sind. /Das nennt man Sarkasmus!)

Ja, die Spanier haben vor Jahrhunderten ihre Wälder gerodet, um sich eine Armada von hochseetüchtigen Schiffen zu beschaffen, und nun wollen die Südamerikaner auch etwas vom Kuchen der Wohlstandsgesellschaft . Das ist zum Beispiel Soja als Exportartikel für die u.a. deutsche Viehzucht, damit wir Wohlstandsbürger unser tägliches Quantum an Fleisch auf dem Teller haben – beim Griechen oder anderswo: Fleisch, Fleisch , Fleisch, und zwar in Mengen, die keinem von uns guttun!

Was ist los mit uns Deppen? Wir regen uns auf, wenn eine Pflaume vom Wurm befallen ist. Der frisst nicht die ganze Pflaume! Wenn der Planet Erde vom homo sapiens befallen ist, sieht das schon ganz anders aus! Nein! Keine Politikerschelte jetzt an dieser Stelle. Wer nicht konsequent im Denken ist, der ist auch mit Wenigem zufrieden, wenn es an die Wahlurne geht! Der Blick innerhalb des Tellerrandes erklärt so manches Wahlverhalten VON WEGEN, WIR SIND DASS VOLK. Jeder gegen jeden, das erscheint mir realistischer.

Ich habe vor wenigen Wochen eine Petition gestartet auf change. org. Der Inhalt ist schnell aufgezeigt: Amerikanische Atomwaffen raus aus Deutschland, Rammstein räumen und kein Einsatz deutscher Soldaten in Krisengebieten ohne UN Mandat. Es ist das zusammengefasst, was über 60 Prozent aller Deutschen wollen! Unterschrieben haben aber nur 16 Unterstützer diese Petition, die an die deutsche Bundesregierung gerichtet ist! Geteilt wurde sie aber auf Facebokk 40 mal!. Was bedeutet das? Es bedeutet, dass meine lieben Zeitgenossen die Hosen voll haben, so dass der Köttel bereits weit aus der Hose hängt. Der CIA könnte kommen oder die Bundessicherungsgruppe Bonn!

Es sollte verständlch sein, dass sich ein bildender Künstler, der sich ein Leben lang weit – sehr weit aus dem Fenster gehängt hat angesichts dieser apathischen Teihlhabe der deutschen Bevölkerung an den Grundfesten der Erfordernisse gesellschaftlichen Zusammenlebens – allmählich resigniert. Ich höre schon wieder die Stimmen der Ahnungslosen:“ Du schreibst zu kompliziert!“ Ich bringe es deshalb auf den Punkt, so dass ich verstanden werde: Wenn Ihr den A… nicht hochkriegt – könnt Ihr auf mein Engagement künftig verzichten! Geht in den Sandkasten, haut Euch die Schippchen auf den Däz, kratzt Euch mit den Spielzeugharken das Gesicht blutig. Heute auf den einen von Euch Dreien, morgen werden die Karten neu gemischt, dann erwischt es einen anderen. Bei Dreien scheint stets einer zu viel…

So ende ich wie ich begann:

Prost! Austrinken! Denn noch leben wir – oder anders ausgedrückt: Dennoch leben wir! Man achte auf die Feinheiten der deutschen Sprache!

Euer alter Kunstmeister

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Von Hartmut Tettweiler Reliwette

Hartmut T. Reliwette, geb. 1943 in Berlin Maler, Bildhauer, Performer, Autor. 70 Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen oder Performances im In- und Ausland realisiert. Zusammenarbeit mit Peter Coryllis, Joseph Beuys, Karl-Heinz Schreiber und anderen zeitgenössischen Kunstschaffenden und Autoren/Schriftstellern. Mehr über Reliwette siehe „Autoren-Info“.