Bin stolz auf Euch, amerikanische Schüler und Schülerinnen!

Ihr bekommt ein ganz großes Kompliment vom alten Kunstmeister! Die amerikanische Jugend muss gehört werden! Euer Protest, Euer Rufen, sich gegen den Waffenlobbyismus in den Vereinigten Staaten von Amerika zu erheben, den Politikern mit Entzug Eurer Wahlstimme zu drohen, ist genau das geeignete Mittel, Euren Stimmen Gewicht zu verleihen. Ich weiß, dass sich viele Erwachsene Euch und Euren Rufen anschließen und noch anschließen werden. Es sind nicht nur Eure Eltern darunter, sondern auch die Eltern jener Töchter und Söhne, die erst in einiger Zeit eingeschult werden. Es musste offensichtlich erst zu solch massiven Tötungen von Schulkindern und Lehrern kommen, Tötungen durch Waffennarreteien, die von jenen forciert werden, die daran verdienen. Ihr habt es vollkommen richtig erkannt: Waffen können nicht durch Waffen bekämpft werden, so dass es keine Tötungen durch Schusswaffen mehr gibt, sondern indem sie abgeschafft werden. Deshalb rufe ich Euch zu: Lasst Euch nicht durch halb- herzige Zusagen abspeisen wie etwa dem Angebot, kleine Veränderungen an  halb- und vollautomatischen Waffen gesetzlich anordnen zu wollen. (Selbstladewaffen), denn selbst die Munition aus großkalibrigen Revolvern verursacht tödliche Verletzungen, wenn sie gegen Lebewesen eingesetzt wird. Ihr beschämt die erwachsenen Bürger Eures Staates durch Eure Proteste und Aktionen. Denn es wäre längst an der Zeit gewesen, dass Erwachsene  die Initiative ergriffen hätten, um Euch zu schützen! Ihr tragt auch dazu bei, dass sich Eure Polizisten wohler fühlen, wenn sie nicht während des Streifendienstes ständig damit rechnen müssen, aus dem Auto, von einer Hausecke oder hinterrücks von irgendwelchen Menschen beschossen zu werden. Es könnte durch Eure Proteste tatsächlich dazu kommen, dass künftig illegaler Waffenbesitz streng bestraft wird. Eine scharfe Schusswaffe gegen einen Menschen zu richten, darf nicht als Kavaliersdelikt abgetan werden. Denkt immer daran, niemand hat das Recht, das Leben eines Menschen gewaltsam zu beenden. Eine solche Handlung ist unwiderruflich und keine Reue kann das ungeschehen machen. Es gibt auch keine Entschuldigung dafür mit Ausnahme, dass jemand sein Leben verteidigen muss. Und dafür gibt es Sportarten wie Judo, die geeignet sind, Angriffe auf die eigene Person wirksam abzuwenden.

Es ist unglaublich, was viele Menschen zusammen erreichen können, wenn sie unter einer gemeinsamen Idee handeln. Und dass so etwas von jungen Menschen initiiert wurde, erfüllt mich mit großer Freude! Amerika scheint doch noch nicht verloren, denn die Zukunft gehört den jungen Menschen, nicht den alten, die das Geld verwalten!

 

 

 

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Von Hartmut Tettweiler Reliwette

Hartmut T. Reliwette, geb. 1943 in Berlin Maler, Bildhauer, Performer, Autor. 70 Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen oder Performances im In- und Ausland realisiert. Zusammenarbeit mit Peter Coryllis, Joseph Beuys, Karl-Heinz Schreiber und anderen zeitgenössischen Kunstschaffenden und Autoren/Schriftstellern. Mehr über Reliwette siehe „Autoren-Info“.