Nee nee nee

Dies ist möglicherweise mein letzter Essay zum Weltgeschehen. (Essay: eine geistreiche wissenschaftliche, kulturelle oder gesellschaftsbezogene Abhandlung). Meine These, dass 80 Prozent der Weltbevölkerung zu nichts taugen außer zum Zähneputzen und/oder Haarwaschen wird durch das tägliche Weltgeschehen erhärtet, wenn z.B. der russische Präsident Putin äußert, dass der (deutsche)“Blitzkrieg gescheitert ist“. Ich gehe einmal davon aus, dass er das wirklich gesagt hat und dass das keine Meldung westlicher Medien ist, die Putin mit allen Mitteln niedermachen wollen. Auf der anderen Seite Selenskyj, der Mime, der das ukrainische Volk bespaßt hat, bevor er Präsident wurde, der jetzt zur Gallionsfigur einer Tragödie wurde. Ausgerechnet den Steinmeier hat er ausgeladen, einen Politiker, der sich durch seine Besonnenheit einen Namen gemacht hat. Und was sind die Aufgaben eines Bundespräsidenten? Er soll parteipolitische Zurückhaltung bewahren. Er soll repräsentieren, aber keine Gesetze machen wollen. Er ist wie ein König, dem die goldene Kugel in den Brunnen gefallen ist – und ein Frosch hat sie wieder heraufgeholt. Aber Steinmeier bekommt keine Küsschen. Hat Selenskyj noch alle Tassen im Schrank? Diese Frage stellen sich jetzt u.a. auch jene, die er durch seine psychologisch gesteuerte Trickserei auf seine Seite gezogen hat. „Wir sterben auch für Euch!“ Nee, Selenskyj, wir haben nicht gegen Russen in Donbas geschossen, das habt Ihr, kurzsichtig wie Ihr nun einmal die Situation eingeschätzt habt, alleine inszeniert.

Die hartnäckige Forderung an die westlichen Industrienationen nach schweren Waffen! Ein deutscher General soll geäußert haben, dass mit der Lieferung von Waffen aus dem Westen, das Leiden der Ukrainer nur verlängert wird. Was glaubt die ukrainische Führung, was sie gegen die hochgerüstete russische  Armee ausrichten kann?  Hier nützt keine schauspielerisch gebotene Absichtserklärung auf Erlangen des Sieges: Hier sprechen die Fakten. Der General hat mit seiner Aussage Recht! Um Bodentruppen wie Panzerhaubitzen, Panzern Sicherheit zu geben, ist die Lufthoheit von immenser Bedeutung zumal der Gegner über Raketen verfügt, die über Satelliten gesteuert ihr Ziel mit hoher Trefferquote erreichen.

Weshalb haben die Ukrainer nicht rechtzeitig die abtrünnigen russlandfreundlichen Bewohner in eine eigene Souveränität entlassen? Sie hätten nachbarschaftlich mit ihnen leben können, ohne Hass, ohne undurchlässige Grenzen.

Jetzt, zum gegenwärtigen Zeitpunkt, sind alle Chancen vertan.

Zu guter Letzt möchte ich auf die literarische  Quartalszeitschrift „Am Zeitstrand“, Ausgabe 46,  eingehen. Herausgeber ist mein langjähriger Literatenfreund H. Eisel, der in seinem Eingangsvorwort Stellung bezieht. Er hat seinerzeit beklagt, dass  das Schreiben von Gedichten nutzlos sei, dass Schriftsteller und Dichter keine Wirkung auf die Gesellschaft haben, worauf ihn, Reinhild Paarmann kritisiert und das Gegenteil behauptet.

In Deutschland befassen sich über 40.000 Männer sowie Frauen mit aktiver Literatur. Bei ihnen rennen Künstler und Literaturschaffende offene Türen ein. Allerdings zappeln achtzig Prozent der TV –Zuschauer an den Fäden der Gefälligkeitsdarbietungen und der Bespaßungsindustrie von RTL und Co. Darin sind noch nicht einmal die Fußballenthusiasten enthalten, welche Fußballkämpfe zum Ersatzkrieg degradieren. Derzeit gibt es keine wissenschaftlich belegten Studien über die tatsächlichen Zahlen tumber Mitläufer querulatorisch ambitionierter „Scheißhausideen“ samt Parolen, was mich ermutigt zu äußern, dass potentielle Wähler einen Wesenstest bestehen müssten, bevor man sie an die Wahlurnen lässt, weil ansonsten eine Demokratie ganz schnell zur Oligarchie wird. (Zwei Kekse für Ihre Stimme!).

Die Unvernunft grassiert hier wie drüben. In Russland sind es z.B. die Anhänger des ehemaligen Sowjetreiches und Stalinisten, wobei die Russen schon mal weiter waren und ihren ehemaligen Kremlchef Stalin  aus der Kremlmauer entfernten.

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping versuchte es mit einem Aufruf zur Besonnenheit. Das ist ebenso wirkungslos, als wenn man Schimpansen verbieten würde Bananen zu essen.

Dennoch mein Zuruf: Gebt niemals auf. Wir haben keine Chance, aber wir sollten sie nutzen!

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Von Hartmut Tettweiler Reliwette

Hartmut T. Reliwette, geb. 1943 in Berlin Maler, Bildhauer, Performer, Autor. 70 Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen oder Performances im In- und Ausland realisiert. Zusammenarbeit mit Peter Coryllis, Joseph Beuys, Karl-Heinz Schreiber und anderen zeitgenössischen Kunstschaffenden und Autoren/Schriftstellern. Mehr über Reliwette siehe „Autoren-Info“.