Auf ein Wort, GroKo!

Der Lohnsteuerbescheid 2019 ist da! Neugierig öffnet meine liebe Gattin den Umschlag. Absender ist das Finanzamt Leer.

Was ist in dem Kuvert? Der Einkommenssteuerbescheid. Steuerberater und Finanzamt weisen sich gegenseitig die Schuld zu – weil zwar im Frühjahr die Erklärung abgegeben wurde, aber mittlerweile haben wir Ende November.

Aha! 750.-. Euro Steuernachzahlung werden fällig. Macht ja nichts, wir sind beide Rentner bzw, ein Rentner und ein Pensionär.

Ich forsche im Internet: heißt das nun regressive Lohnerhöhung? Nein, kalte Progression heißt das Zauberwort des Fananzmagiers in Berlin mit Namen Scholz. Aber alleine hat er das doch nicht hingekriegt, oder? ICH ENTSINNE MICH, das kommt gelegentlich vor im rüstigen Rentenalter von 76 Lenzen.

Da war doch irgend etwas mit der GroKo? Ich entsinne mich auch, dass meiner Frau im laufenden Kalenderjahr ein paar Euro Rentenerhöhung zuteil wurden.. Das geschieht in der Absicht, der jährlichen Inflationsrate entgegenzuwirken. Ach ja, und die pensionierten Beamten haben ja an der Lohnerhöhung partizipiert, welche die Kollegen von der Müllabfuhr (öffentlicher Dienst) für die Beamten erstreikten. Merke: Wenn der Müll zum Himmel stinkt, neigt man in den entsprechenden Gremien zur Zustimmung einer Forderung. Das ist bekannt.

Beim Betrachten des Einkommenssteuerbescheides mit den vielen, vielen Zahlen fällt auf, dass zum Jahresbeginn eine Steuerforderung festgesetzt wurde, die offensichtlich nicht das ganze Jahr gehalten hat, was sie in Aussicht stellte, zumal die Steuerpflichtigen alle drei Monate einen entsprechenden Teilbetrag davon an das Finanzamt entrichten – mittels LASTSCHRIFTVERFAHREN versteht sich, damit sich das Finanzamt bedienen kann wann immer es will (und muss?)

Der Zahlensalat auf dem Bescheid erweist sich als äußerst verwirrend, ja verschleiernd, denn anstelle von festen Zahlenwerten, welche die Gesamtforderung – vorher – nachher ausweisen, muss der gequälte Steuerzahler selbst ausrechnen , um wie viel die tatsächliche zum Jahresbeginn festgesetzte Gesamtforderung der zum Jahresende festgesetzten Forderung hinterherhinkt. Vor allem fehlt es an Aufklärung, woraus sich die neue Forderung ergibt.

Da könnte zum Beispiel stehen, dass im vorliegenden Fall eine erhöhte Steuer in Ansatz gebracht wurde, die sich aus der Rentenerhöhung am ,,,,, ergibt. Und selbst, wenn eine Rentenerhöhung erst im Juli erfolgte, wird die Erhöhung des Einkommens und damit die Steuerberechnung auf das ganze Jahr bezogen, gerade so, als haben die rüstigen Rentner bereits in den Monaten davor mehr Geld auf dem Konto gehabt. Jedenfalls geht aus dem Steuerbescheid nicht hervor, wie viele Steuern auf die jeweiligen Monate entfallen, wie es eine Bank bei den Zinsen ausweist.

Langsam wird mir klar, weshalb gewisse Bürger die Steuerbehörden als moderne Raubritter bezeichnen.

Nun zu meinem Anliegen, Herrn Scholz und Co von der GroKo betreffend: Ich habe nachgeschaut, wie viele Wahlberechtigte in Deutschland infrage kommen, wenn es bei der nächsten Bundestagswahl ums Hauen und Stechen geht. Es sind ca. 62 Millionen Wahlberechtigte zu berücksichtigen. Davon entfallen 21 Millionen Stimmen auf Rentner! Das sind in etwa ein Drittel. Geht man davon aus, dass nur 60 Prozent der Wahlberechtigten tatsächlich wählen, dann haben wir es nur noch mit 38 Millionen Wählern zu tun. Die Rentner scheinen stinksauer zu sein, wenn man der BILD von heute Glauben schenkt. 21 Millionen wütende Rentner von 36 Millionen Wahlberechtigten zeichnen ein düsteres Bild für die GroKo ab, die sich gerade erst wieder mühsam zusammengerauft hat. Dabei wurde erst vor kurzem über die Medien verbreitet: zu kalten Progressionen solle es nicht kommen.

Selbst wenn eine Million der 21 Millionen Rentner zwischenzeitlich an Alzheimer erkranken sollten und sich infolge dessen nicht mehr an die Steuerpleite erinnern können, bleiben noch ca. 20 Millionen übrig, die der Groko das Wahlergebnis für die kommende Bundestagswahl tüchtig vermiesen werden. Und an der Pleite wird die SPD mächtig teilhaben.

Das ist kein prophetisch bedingter Aspekt, sondern ein Versprechen! Weshalb sonst informiert Mensch die Zustände in der BRD über einen Blog?

Prost! Austrinken!

Empfiehlt der alte Kunstmeister

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Von Hartmut Tettweiler Reliwette

Hartmut T. Reliwette, geb. 1943 in Berlin Maler, Bildhauer, Performer, Autor. 70 Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen oder Performances im In- und Ausland realisiert. Zusammenarbeit mit Peter Coryllis, Joseph Beuys, Karl-Heinz Schreiber und anderen zeitgenössischen Kunstschaffenden und Autoren/Schriftstellern. Mehr über Reliwette siehe „Autoren-Info“.